Interessante Zeitreise: 33 Jahre und 100 Jahre ASB-Geschichte in Leipzig
Vor 33 Jahren am 28. März 1990 wurde der ASB in Leipzig wiedergegründet und vor 100 Jahren fand eine wichtige Bundestagung des Arbeiter-Samariter-Bundes in Leipzig statt. Interessante Schlaglichter aus der langen Leipziger ASB-Geschichte. Kommen Sie mit auf eine Zeitreise.
28. März 1990: Wiedergründung des ASB in Leipzig vor 33 Jahren
Am 28. März 1990 wurde der ASB in Leipzig nach der politischen Wende von sieben Samariterinnen und Samaritern wieder gegründet – also vor genau 33 Jahren.
2013: Hochwasserhilfe und Altershilfepreis
Im Jahr 2013 erinnern wir uns sicher alle an das Hochwasser in unserer Region. Nach dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2002 kam es nun bereits wieder zu einer Naturkatastrophe. Natürlich war der ASB Leipzig mit Katastrophenschutz-Einheiten im Einsatz, um vor Ort zu helfen. Im Oktober 2013 erhielt unser ASB-Objekt „Am Sonnenpark“ den renommierten Sächsischen Altershilfepreis auf der Messe Leipzig.
2003: Richtfest und Hilfstransporte
Im Jahr 2003 fand die Grundsteinlegung und das Richtfest für das Seniorenheim in Böhlen statt. Der ASB Leipzig organisierte Hilfstransporte nach Ungarn und lieferte u.a. dringend benötigte Pflegebetten. Die Zahl der Mitglieder erreichte knapp 10.000.
Im Jahr 1993 startete der Fahrdienst für den Kassenärztlichen Notfalldienst mit 7 PKW. Infolge des Jugoslawienkrieges organisierte der ASB Hilfstransporte nach Zagreb (Kroatien). Aus dem Ortsverband wurde ein Kreisverband und wir weiteten die ASB-Angebote in Leipziger Land aus.
Vor 100 Jahren: Bundestagung des Arbeiter-Samariter-Bundes im Volkshaus in Leipzig
Am 3. April 1923 – also vor hundert Jahren - es war Ostern - fand im Leipziger Volkshaus in der heutigen Karl-Liebknecht-Straße vom 31. März bis 2. April 1923 die bis dahin bedeutendste Bundestagung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) statt.
Die noch junge Sanitätsorganisation stand vor gewaltigen Herausforderungen. 1923 war auch das dramatischste Jahr in der Weimarer Republik. Deutschland hatte mit den Folgen des verlorenen ersten Weltkrieges zu kämpfen. Mit Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten, katastrophaler gesundheitlicher Situation und politischen Auseinandersetzungen um den richtigen Weg. In dieser Situation besetzten die Siegermächte Frankreich und Belgien das Ruhrgebiet, um die Zahlung von Reparationen zu erzwingen. Eine unvorstellbare Inflation, mit Verarmung des ganzen Volkes war die Folge.
Die erstarkenden Kommunisten propagierten die Revolution und versuchten die Arbeiterschaft zu spalten - so auch den ASB - und gründeten den Proletarischen Gesundheitsdienst (PGD). Der einsame Berliner Bundesvorsitzende, der Klempner Emil Stein, der allein nicht nur Vorsitzender, sondern auch Geschäftsführer und Redakteur des Nachrichtenblattes war, stand dem hilflos gegenüber. Die Monat für Monat zu tausenden in die ASB-Kolonnen strömenden Arbeiter verlangten eine Veränderung und Modernisierung des ASB. Stein stand nicht mehr zur Wahl. Ein Neubeginn versprach der neue Bundesvorsitzende Theodor Kretzschmar aus Chemnitz. Dorthin wurde auch die Bundesgeschäftsstelle verlegt. Kretzschmar sagte zum Schluss der Bundestagung: “Die Tragödie ist beendet, der alte Bundesvorstand hat aufgehört zu arbeiten!“ Er schaffte es mit einem neuen Team, das ASB-Schiff in kurzer Zeit in ruhigere Bahnen zu lenken und zu neuer Blüte zu führen.
Quelle: Archiv ASB Deutschland/Wilhelm Müller
Foto: Volkshaus Leipzig, ursprünglicher Bau vor dem Krieg und Blick in den Festsaal, wo die Bundestagung des ASB stattfand!
Möchten Sie mehr über die Leipziger ASB-Geschichte erfahren? Mehr Informationen gibt es hier.
PS: Personen auf historischen Fotos können wir leider aufgrund des Datenschutzes in den meisten Fällen nicht abbilden.