Pflegeversicherung am Scheideweg
Als Mitglied des Bündnisses für eine solidarische Pflegevollversicherung hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Deutschland gemeinsam mit weiteren Bündnispartnern ein Gutachten für eine Bürgerversicherung in der Pflege in Auftrag gegeben.
Reformen für spürbare Entlastung Pflegebedürftiger
Laut dem Gutachten von Prof. Dr. Heinz Rothgang zur solidarischen Pflegevollversicherung könnten für Versicherte die Eigenanteile vollständig übernommen werden – zu Mehrkosten von weniger als fünf Euro monatlich unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Dieser Schritt würde Pflegebedürftige spürbar entlasten und ein gerechteres System schaffen.
Gleichzeitig erfordert diese Reform klare Prioritäten. Pflegefremde Kosten müssen aus der Pflegeversicherung herausgelöst werden, um sie gezielt zu entlasten. Die Länder sollten Investitions- und Ausbildungskosten tragen, während Krankenkassen die Behandlungskosten übernehmen. Zudem müssen auch Privatversicherte und andere bisher ausgeschlossene Gruppen ihren gerechten Beitrag leisten, um ein nachhaltiges und solidarisches System zu etablieren.
„Doch Finanzierung ist nur eine Seite der Medaille. Die dringend notwendigen Reformen im Leistungsrecht – insbesondere in der Ausgestaltung der Pflegeleistungen – müssen endlich umgesetzt werden“, betont ASB-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Martin Fichtmüller. Die Vorschläge der Initiative „Pro Pflegereform“ würden dazu eine fundierte Grundlage bieten.
Fichtmüller ergänzt: „Pflege ist keine Privatangelegenheit. Sie ist eine Aufgabe, die unser Verständnis von sozialer Verantwortung und Solidarität auf die Probe stellt. Es ist Zeit für mutige Reformen – im Interesse der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen und einer solidarischen Gesellschaft. Eine neue Bundesregierung muss endlich handeln.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des ASB Deutschland.
Pressemitteilung des ASB Deutschland
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