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ASB-Wünschewagen Sachsen

Wunscherfüller Ralf im Portrait

Ralf Neumann unterstützt seit 2020 den ASB-Wünschewagen Sachsen. Er ist 70 Jahre alt, Internist und Pneumologe und wohnt in Halle. Als gebürtiger Sachse ist es ihm eine Herzensangelegenheit, neben dem ASB-Wünschewagen Sachsen-Anhalt, auch Sächsische Wunschfahrten zu begleiten.

Seit wann unterstützt du das Projekt ASB-Wünschewagen und wie kam es dazu?

Das Projekt ASB-Wünschewagen unterstütze ich seit etwa 2020. Die erste Wunschfahrt begleitete ich 2021. Wie ich genau dazu kam, weiß ich gar nicht mehr. Ich denke, ich habe davon in einem Bericht erfahren und mich dann beim ASB in Leipzig gemeldet. Der Stationierungsort des sächsischen ASB-Wünschewagens in Leipzig ist von Halle gut erreichbar. Als gebürtiger Sachse hatte ich mich vorrangig auf den sächsischen Wagen konzentriert, wobei ich auch für den ASB in Sachsen-Anhalt fahre. 

 

Wie viele Fahrten hast du schon begleitet und wohin gingen diese?

Mit der kürzlich durchgeführten Fahrt ins Zillertal und am 20./21.7. mit dem WüWa Sachsen-Anhalt nach Frankfurt habe ich bislang 33 Fahrten begleitet. Sie führten u. a. mehrfach an die Ostsee, an den Tegernsee, zum Besuch eines Fußballspiels nach München und Dortmund, ins Emsland, nach Mainz zum ZDF-Fernsehgarten, in verschiedene Zoos oder einfach zum Kaffeetrinken in den Garten der Nachbarn oder ins eigene Zuhause. Berührt hat mich die Fahrt nach Rostock zur Seebestattung der einzigen Tochter eines älteren Ehepaares. Bewegend war die Fahrt eines 87-jährigen zum 100. Geburtstag seiner Schwester ins Emsland. Die Fahrt einer jungen Familie mit Kindern an den Tegernsee, wo der Ehemann schwer erkrankt ist, war für mich sehr emotional. Nachhaltig bewegend war die Fahrt einer jungen schwer erkrankten Frau nach Graal-Müritz. Sie hatte sich gewünscht, einmal die Ostsee zu sehen. Auf Grund ihres sehr eingeschränkten Befindens konnte sie nur wenig von der Schönheit der See genießen.

 

Was bedeutet es für dich, ehrenamtlicher Wunscherfüller zu sein?

Ehrenamtlicher Wunscherfüller zu sein, bedeutet mir sehr viel. Das Strahlen in den Augen der Fahrgäste und deren Begleiter zu sehen, das Glücksgefühl der uns anvertrauten Menschen für die ermöglichten Wunscherlebnisse, wirken nachhaltig. Es ist für mich immer wieder sehr sinnvoll genutzte Lebenszeit. Eigene Probleme und Sorgen werden relativiert und ich kehre von jeder Wunschfahrt zufrieden und geerdet zurück. Die Arbeit im Team ist einzigartig, da alle gleich gut drauf sind und dieses Ehrenamt mit Herzblut ausüben.

 

Was war dein schönster Wunscherfüller-Moment?

Einer der schönsten Momente war, als auf der Fahrt der Seebestattung ein schwerbehinderter, über 80-jähriger Vater mit seiner taffen Ehefrau Abschied von seiner einzigen Tochter nehmen konnte. In seinen Händen hielt er Freesien, die Lieblingsblumen der Tochter, die er zusammen mit der Urne ins Wasser gleiten ließ. Mein Mitfahrer Micha hatte abends die Blumen in Rostock noch besorgt, denn am Heimatort in Leipzig waren sie nicht zu bekommen.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Für die Zukunft wünsche ich mir noch viele Fahrten begleiten zu dürfen, denn es ist nicht nur Freude und Zufriedenheit, was ich in diesem Ehrenamt empfinde, sondern es ist auch eine besondere Ehre, Menschen in tiefster Not und Bedrängnis für ein kurze Zeit viele kleine Glücksmomente schenken zu dürfen. Ich wünsche mir, dass wir alle in der Gesellschaft wieder näher zusammenrücken und das Miteinander wieder im Vordergrund steht. Gemeinsames Erleben, gemeinsam etwas schaffen ist so wichtig im Leben. Gegebenes Glück ist so viel mehr wert als die, oftmals erfolglose, Jagd nach dem eigenen Glück! Im Miteinander sind wir stark! Differenzen sollten uns nicht trennen im gemeinsamen Tun für Mitmenschlichkeit, gegenseitigen Respekt, Würde und Toleranz! 

 

Informationen und Wunschanfrage an den ASB-Wünschewagen Sachsen

Das bundesweite Projekt ASB-Wünschewagen